Die meiner Meinung nach unterpräsentesten Spiele aller Zeiten- Spiel 2: Watchdogs



(Copyright Pic: Ubisoft)
Ich hatte das Spiel irgendwann mal auf PC angefangen und nach rund 20 Stunden den Spaß daran verloren.
Damals fand ich das Spiel zu weitläufig und habe mich, wie bei fast alle Open World Spielen, irgendwann in Nebenaktivitäten verloren und hatte dann keine Lust mehr und konnte mich auch nicht mehr wirklich erinnern was ich so als Letztes getrieben hatte.  
Jetzt habe ich es nochmal auf Konsole gespielt, unter Anderem auch, weil ein Kumpel von mir mir dauernd vorgeschwärmt hatte wie viel Bock es macht. Ich war echt überrascht wie viel Spaß auch ich plötzlich mit dem Spiel hatte. 
Die Hacker Rätsel waren ganz cool und in Minigames verpackt, die schon allein stehend das Potential für ein Handygame hatten, die Infiltrationsmissionen haben ebenfalls abgeliefert. Ich fühlte mich dann doch hier und da an Splinter Cell erinnert fühlte. Und sogar die Shootouts waren schön inszeniert. Sowohl audiovisuell als auch mechanisch. Man kann dauernd irgendwo irgendwas hacken um die Gegner abzulenken oder in eine Falle zu locken.  Was hat mir denn damals den Spaß genommen...?
Es muss die erste Fahrmission gewesen sein, die Reaktion der Fahrzeuge ist aus der Hölle, Ich bin echt kein Rennspiel Spieler, aber die Fahrzeugsteuerung in Watchdogs ist wirklich das Schlimmste was ich je in einem Spiel erlebt habe, selbst die furchtbare Halo "Ich fahre da hin wo ich hinsehe" Steuerung reagiert besser. Es macht wirklich überhaupt keinen Spaß.Die Nebenmissionen könnten nicht belangloser sein, Songs aus nem Handy stehlen, Geldautomaten hacken oder Verbrechen verhindern, was dann Auswirkungen auf das Verhalten der Passanten hat, Wow... . 
Also beschloss ich in der Mitte des ersten Akts Nebenbeschäftigungen komplett zu ignorieren und stur der Hauptstory zu folgen. Und siehe da, plötzlich begeisterte mich das Spiel. 
Die Musik ist cool, die Schauplätze einigermaßen abwechslungsreich. Die Story Missionen bieten Abwechslung aus Ballereien, Schleichen, leider Verfolgungsjagden in Fahrzeugen und richtig gut vertonten cutscenes. 
Den Hauptcharakter (Aiden Pierce) den man eigentlich nicht mögen sollte, a) weil man relativ wenig über ihn erfährt und b) er einfach unsympathisch ist, konnte ich leiden und auch seine Motivation war okay für mich. 
Er ist einfach an einem Punkt an dem Ihm Alles und Jeder egal sind, er will nur noch Rache. Für mich sehr glaubwürdig und nachvollziehbar, auch wenn das ausschlaggebende Ereignis vielleicht nicht ganz so hart ist wie bei vielen seiner "Racheengel" Kollegen (der Punisher oder Die Braut aus Kill Bill haben dann doch mehr Gründe schlecht gelaunt zu sein). Allerdings ist sein Ereignis doch gravierender als der Hund von John Wick...
Deswegen konnte man endlich mal in Ruhe stealth killen und alle Gegner aus dem Weg räumen ohne sich Gedanken darüber zu machen ob es denn zur Mentalität der Hauptfigur passt. Es passt. Aiden ist ein eiskalter Killer. Er manipuliert und ermordet egal wen, Hauptsache er hat dadurch einen Vorteil, ein echtes Arschloch.Einen solchen Protagonisten habe ich in meinen 34 Jahren wirklich super selten in einem Videospiel erlebt.Vielleicht Max Payne, aber sonst kann ich mich echt nicht erinnern.Sogar die Sidekicks machen Spaß, Jordi, ein Hitman oder sowas, ist echt ein fantastischer Nebencharakter. Es gibt einige sehr unterhaltsame Interaktionen und Dialoge zwischen ihm und Aiden. Clara, die Informantin von Dedsec ist auch interessant genug, damit einen ihr Schicksal interessiert.

Über Watchdogs wurde so viel geschimpft... Unter anderem darüber dass das Spiel ja garnicht so aussehe wie erstmalig präsentiert. Ach... Sah denn ein Spiel jemals genauso aus wie bei der ersten Präsentation? Ich glaube die Titel die dieses Kriterium erfüllen, lassen sich an einer Hand abzählen. Der Charakter sei "blass", die Story langweilig, mimimi... . 

Klar ist Aiden kein Nathan Drake oder Kazuma Kiryu. Die Handlung ist auch nicht so ausgefeilt wie in einem Bioshock Infinite oder im Metal Gear Universum, dennoch reichte es mir um dran zu bleiben. Ich wollte das Ende sehen und ich wurde nicht enttäuscht. Watchdogs hat ein sehr "befriedigendes" Ende, zwar hart aber richtig gut.
Mein Tip ist: Anfangen, der Hauptstory folgen und gar nicht erst mit Nebenmissionen beschäftigen.
Dann bekommt man ein cool inszeniertes, cineastisches "Action-Adventure" mit einer Handlung die sich vor den Standard Hollywood Actionthrillern nicht verstecken muss.
Ein weiterer Vorteil ist, dass man das Spiel mittlerweile echt hinterher geworfen bekommt.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


Jaysonderus Wertung: 8/10

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